Schwangerschaft und myasthene Syndrome – wichtige Informationen für Betroffene
Ein Kinderwunsch ist für viele Menschen ein bedeutsames Lebensziel. Für Frauen mit myasthenen Syndromen (Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Myasthenie-Syndrom, kongenitale myasthene Syndrome) gibt es hierbei einige wichtige Aspekte, die zu beachten sind, um eine gesunde Schwangerschaft zu gewährleisten und das Wohl von Mutter und Kind zu fördern.
Schwangerschaftsplanung mit myasthenen Syndromen
Grundsätzlich ist es möglich, trotz myasthener Syndrome schwanger zu werden, vorausgesetzt, die Erkrankung ist gut eingestellt. Es ist wichtig zu betonen, dass die Myasthenie keinen Einfluss auf die Entwicklung des Embryos hat. Allerdings kann die Entwicklung des Embryos durchaus Auswirkungen auf den Verlauf der myasthenen Symptomatik haben. Daher ist es unerlässlich, während der Schwangerschaft eng mit Ihren behandelnden Ärzten zusammenzuarbeiten.
Kommunikation mit Fachärzten
Ein offener Austausch mit Ihrem Frauenarzt, Ihrem Neurologen und Ihrem Hausarzt ist entscheidend. Diese sollten über Ihre Erkrankung informiert sein und regelmäßig in die Planung und Betreuung einbezogen werden. Insbesondere bei der Einnahme spezieller Medikamente zur Behandlung Ihres myasthenen Syndroms ist eine sorgfältige Aufklärung erforderlich. Einige Medikamente können potenziell schädlich für den Embryo sein, weshalb hier ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit und Verträglichkeit gelegt werden muss.
Verlauf der Schwangerschaft und Geburt
Jede Schwangerschaft verläuft individuell und kann daher nicht pauschal vorhergesagt werden. Eine spontane Geburt ist grundsätzlich möglich, erfordert jedoch ebenfalls Rücksprache mit Ihren behandelnden Ärzten. Diese können spezifische Empfehlungen geben, die auf Ihren Gesundheitszustand und den Verlauf Ihrer Erkrankung zugeschnitten sind.
Hormonelle Veränderungen nach der Geburt
Nach der Geburt erfahren Frauen hormonelle Veränderungen, die zu einem Abfall der Hormone von bis zu 30 % führen können. Dies kann in Bezug auf die Krankheit zu einer Verschlechterung der Symptome führen. Um sicherzustellen, dass sowohl die Mutter als auch das Neugeborene die bestmögliche Versorgung erhalten, wird empfohlen, in einer Klinik mit einer angeschlossenen Neugeborenen-Überwachungsstation zu entbinden. In einer solchen Umgebung kann der Säugling direkt nach der Geburt umfassend untersucht werden, während die Mutter optimal betreut wird.
Fazit
Die Entscheidung für eine Schwangerschaft als Frau mit einem myasthenen Syndrom sollte gut überlegt und gründlich vorbereitet werden. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihren Ärzten und die Berücksichtigung der individuellen Situation können Sie sicherstellen, dass Sie und Ihr Kind die bestmögliche Unterstützung erhalten. Informieren Sie sich über alle notwendigen Schritte und seien Sie auf mögliche Veränderungen während der Schwangerschaft und nach der Geburt vorbereitet. So können Sie die wunderbare Erfahrung der Mutterschaft trotz ihrer Erkrankung in vollen Zügen genießen.