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Deutsche Myasthenie Gesellschaft e.V.

IMZ München

Zum 01.07.2024 wurde ein integriertes Myasthenie Zentrum an der Neurologischen Klinik mit Friedrich-Baur-Institut und Institut für Neuroimmunologie des LMU-Klinikums München zertifiziert und eröffnet. Die Zertifizierung erfolgte durch die Deutsche Myasthenie Gesellschaft (DMG). Hierdurch wird sichergestellt, dass alle relevanten Expertisen und Infrastrukturen in hervorragender Qualität vorhanden sind, die für die Behandlung der seltenen, chronischen und mitunter lebensbedrohlich verlaufenden Krankheit Myasthenia Gravis wichtig sind.

Die Myasthenia Gravis ist durch eine belastungsabhängige Muskelschwäche der Skelettmuskulatur gekennzeichnet und gehört mit einer Häufigkeit von ca. 1:10.000 zu den seltenen Erkrankungen. Es handelt sich zumeist um eine Autoimmunerkrankung, bei der verschiedene Antikörper die die Nerven-Muskelübertragung an der sog. neuromuskulären Endplatte stören. Seltenere Ursachen sind sog. angeborene congenitale myasthene Syndrome (CMS), die auf genetische Veränderungen von Struktur- oder Kanalproteinen der neuromuskulären Endplatte entstehen.

Das klinische Syndrom ist gekennzeichnet durch eine vorzeitige belastungsabhängige Ermüdung der Muskulatur, die neben den meist bestehenden Doppelbildern und hängenden Augenlidern auch zu einer Störung der Kau-, Schluck- und Atemfunktion bis hin zur kompletten Lähmung der Muskulatur (sog. myasthene Krise) führen kann. In Ruhephasen kommt es oft zu einer vorübergehenden Besserung.

Was erwartet sie bei einer Erstvorstellung?

Es erfolgt eine ausführliche Erhebung Ihrer bisherigen Krankheitsgeschichte und eine komplette neurologische Untersuchung mit Erhebung spezifischer Myasthenie Scores, sowie, wenn von ihnen zugestimmt, eine Aufnahme in das Deutsche Myasthenie-Register der DMG.

Für die Diagnose wird in der Regel eine elektrophysiologische Untersuchung durchgeführt, bei der mit elektrischen Stromimpulsen ein Nerv gereizt und der dazugehörige Muskel ermüdet wird. Zusätzlich ist eine Nadeluntersuchung des Muskels (EMG) erforderlich. Ebenso erfolgt eine Computertomographie des Brustkorbs um Tumore im vorderen Brustkorb (Thymome) oder Vergrößerungen der Thymusdrüse zu untersuchen. Ihr Blut wird für die Bestimmung spezifischer Antikörper und allgemeine Labormesswerte wie Blutbild, Leber- und Nierenwerte untersucht. Nach Vorliegen aller Ergebnisse der Erstvorstellung erfolgt ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit Ihnen und Ihren Angehörigen über Ihre spezielle Krankheitssituation und die sich ergebenden Konsequenzen für die Behandlung. Informations-Material der DMG und DGM über die Erkrankung und einen Notfallausweis werden Ihnen zusätzlich aushändigen.

Pof. Dr. med Benedikt Schoser
Friedrich-Baur-Institut
Ziemsenstr. 1 a
80336 München
Telefon:089 4400-57470
E-Mail: benedikt.schoser@med.uni-muenchen.de

Priv. Doz. Dr. med. Stephan Wenninger
Friedrich-Baur-Institut
Ziemsenstr. 1 a
80336 München
Telefon:089 4400-57470
E-Mail: stephan.wenninger@med.uni-muenchen.de

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v.l.n.r.: Diana Werner, Christine Mielke, Cornelia Heindl, Prof. G. Höglinger, Prof. Dr. B. Schoser, Judith Gruber, PD Dr. L. A. Gerdes, PD Dr. S. Wenninger