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Deutsche Myasthenie Gesellschaft e.V.

Einladung zur Teilnahme an der Studie PROGNO-MG

Liebe Patientin, lieber Patient,

wir freuen uns, Ihnen die Möglichkeit anzubieten, an unserer Studie mit dem Titel PROGNO-MG teilzunehmen. In dieser Studie suchen wir Personen, die eine Erstdiagnose einer Myasthenia gravis erhalten haben und deren Erkrankung nahezu unbehandelt ist.

Ursache und Behandlung
Die Ätiologie von Myasthenia gravis ist immunologisch bedingt, wobei die Autoantikörper die Bindung von Acetylcholin an die Rezeptoren an der postsynaptischen Membran der neuromuskulären Synapse blockieren oder die Anzahl der verfügbaren Rezeptoren verringern. Die Behandlung erfolgt typischerweise zunächst symptomatisch mit Medikamenten, die Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel verbessern (Pyridostigmin) sowie mit Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen, sodass die Produktion von Autoantikörpern reduziert wird. Initial leiden die meisten Patient*innen unter belastungsabhängigen Doppelbildern oder eine einseitige Lidschwäche. Im Verlauf der ersten beiden Erkrankungsjahre ist jedoch der Großteil der Patient*innen auch unter einer sogenannten generalisierten Muskelschwäche betroffen, die die Arm-, Bein-, Schlund aber auch Atemmuskulatur betreffen kann. In ungefähr 10-15 % der Fälle leiden Patient*innen unter einem hochaktiven Verlauf. Bislang fehlen blutbasierte Marker, die den Verlauf und die Aktivität individualisiert vorhersagen können.

Ziel der Studie
Das Ziel dieser Studie ist es, den Krankheitsverlauf von Myasthenia gravis besser vorherzusagen, um eine individuell angepasste Therapie zu ermöglichen. Hierfür werden verschiedene Blutparameter von MG-Patient*innen untersucht und mit denen gesunder Personen verglichen. Diese Parameter können Entzündungsmarker, Autoantikörperprofile und andere relevante biochemische Indikatoren umfassen, die zur Prognose und Therapieanpassung beitragen können.

 

Teilnehmer müssen die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Alter von 18 bis 75 Jahren
  • dokumentierte Diagnose einer generalisierten Myasthenia gravis (gMG), zwingend bestätigt durch einen positiven AChR-Antikörper-Test und mindestens eines der folgenden Merkmale:
    • neu diagnostizierte MG-Patienten, wobei die Diagnose nicht länger als 12 Monate zurückliegt
    • behandlungsnaiv, aber eine vorherige Behandlung mit Pyridostigmin, Kortison, IVIG, Plasmaaustausch und Immunadsorption ist erlaubt, wenn diese mindestens 3 Monate vor Studienbeginn erfolgte

Laufzeit der Studie: 24 Monate mit 5 Visiten (Baseline, Monat 6, 12, 18 und 24 ) mit körperlicher Untersuchung, Blutentnahmen und Erhebung von MG-spezifischen Fragebögen zur Lebensqualität

Warum teilnehmen?
Durch die Erhebung dieser Daten erwarten wir, das Verständnis der Entstehung und des Krankheitsverlaufs von Myasthenia gravis zu verbessern. Wir erhoffen uns blutbasierte Biomarker zu finden, welche die Krankheitsaktivität und den Verlauf vorhersagen können. Die Ergebnisse könnten in zukünftige Behandlungsempfehlungen einfließen und somit die Behandlungsstrategien für zukünftige Patient*innen optimieren. Eine verbesserte Prognose und personalisierte Therapieansätze könnten die Lebensqualität der Betroffenen erheblich steigern.

Standorte der Studie
Die Studie wird an mehreren integrierten Myasthenie-Zentren (iMZ) und weiteren Kliniken durchgeführt:

  • iMZ Universitätsklinikum Düsseldorf
  • iMZ Universitätsklinikum Münster
  • iMZ Friedrich-Baur-Institut München
  • iMZ Universitätsklinikum Köln
  • Universitätsklinikum Freiburg
  • Universitätsklinikum Hamburg
  • Medizinische Hochschule Hannover
  • Universitätsklinikum Göttingen
  • Universitätsklinikum Lübeck
  • Helios Hanseklinikum Stralsund

 

Für weitere Informationen können Sie auch gerne die Homepage des Deutschen Registers für klinische Studien besuchen: https://www.drks.de/search/de mit DRKS-IDDRKS00035457

Wenn Sie Interesse haben oder weitere Informationen wünschen, melden Sie sich gerne unter:

Studienleitung Dr. med. Frauke Stascheit – Klinik für Neurologie an der Charité Universitätsmedizin Berlin

Kontakt und Registrierung 

Frauke Stascheit (frauke.stascheit@charite.de) oder Norbert Baro (norbert.baro@charite.de) oder unter der 030/450 660 369

 

Ihre Teilnahme könnte einen wertvollen Beitrag zur Forschung leisten und anderen Betroffenen helfen.